Aktuelles

Kurt Löwenstein und der Murmelmörder

Kurt Löwenstein und der Murmelmörder

 

Seit 1997 betreibt die Jugendbildungsstätte „Kurt Löwenstein“ in Werftpfuhl/ Werneuchen Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche. Demokratie und Partizipation sind nur einige Schwerpunkte, die das Haus setzt um das politische Interesse der Schüler*innen zu fördern und sie zu befähigen, selbst politisch aktiv zu werden. Für die Tesla-Schule bot sich auch in diesem Schuljahr 2017/18 wieder die Möglichkeit für unsere Klassensprecherteams gemeinsam eine Seminarfahrt ins „Kurt Löwenstein“ zu unternehmen. Besonderes Highlight – auch unsere Grundschüler der 5. und 6. Klasse konnten, neben der Sek I, in diesem Jahr mit dabei sein, um die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Gesamtschülervertretung (kurz GSV) kennen zu lernen und eigene Projekte für die Schule zu entwickeln. Begleitet wurden die Kinder und Jugendlichen von unseren Schulsozialarbeiter*innen Kristin Nrecaj, Tim Zieger und Charlotte Thiesies.

 

Der Zug kam verspätet, sodass wir auf den Bus warten mussten. Dennoch war die Stimmung ausgelassen und fröhlich, an diesem 16. Oktober 2017, denn die Sonne ließ den Herbst in seinen schönsten Farben leuchten und als wir endlich das „Kurt Löwenstein“ erreichten, hatten die ersten Kids schon längst ihre Jacken ausgezogen und genossen die warme Oktoberluft.

 

Unsere Workshop-Leiter und Ansprechpartner für die kommende Woche begrüßten uns herzlich: Gregor, den wir aus dem Vorjahr schon kannten, Bernard und Daniel. Die diesjährige Seminarwoche hatte mehrere Schwerpunkte: Einerseits ging es darum, die Schülerschaft für das Thema Gemeinschaftsschule zu sensibilisieren und die Arbeit der GSV verstärkt in dem Bereich zu unterstützen. Zudem würden Projektmanagement, -entwicklung und Gremienarbeit wichtige Aspekte der gemeinsamen Arbeit bilden, umrundet von zahlreichen Teambuilding- & Kommunikationsspielen zur Stärkung des GSV-Teams. 

 

Auch das beliebteste Spiel durfte da nicht fehlen. Horst, ein quietschendes Plastikhuhn, empfing die Kids am nächsten Tag im hohen Gras und wartete sehnlichst darauf gestohlen und entführt zu werden. Über den Hof schallten die Stimmen der Workshopleiter „WO IST HORST?“ und die Kids stürmten lachend, springend und rutschend auf den kleinen Vogel zu um ihn heimlich zu stehlen und über die eigene Ziellinie zu bringen. Der Jubel war groß als das Spiel geschafft und Horst gerettet war. Schon gab es Mittagessen, eine ausgedehnte Pause und den zweiten Block Seminararbeit.

 

Der Tagesablauf war durchgeplant. Das Zeitprogramm – straff. Mehrere Seminarblöcke täglich absolvierten die Schüler*innen bis in den Nachmittag hinein. Der Spaß durfte dennoch nicht zu kurz kommen – und das kam er auch nicht.

Die Abende verbrachten die Kids mit ihren Sozialarbeiter*innen bei Werwolf, Sing-Star, Lagerfeuer und Stockbrot, Tabu oder Film. Selbst für die Sozialarbeit war es erstaunlich, wie schnell sich die Gruppe als Team fand. Egal ob 5. und 10. Klässler oder 7. und 9. Klässler, die Kids fanden zusammen, halfen sich gegenseitig und verbrachten die Abende gemeinsam in der Gruppe.

 

Am vierten Tag stellten unsere Workshopleiter ein weiteres Spiel für die Runde vor, da wir gar nicht genug von den vielen Teamspielen bekommen konnten – „der Murmelmörder“. Zwei geheime Täter. Der Tatort – "das Kurt Löwenstein". Die Tatwaffe – zwei Murmeln. Die Tatzeit – ständig und überall, außerhalb der Seminarzeiten und -räume. Alle Schüler*innen wurden Detektive. Es wurde gerätselt und kombiniert, die Spuren verwischt, die Toten schwiegen und am Ende siegten die Murmelmörder. Es war ein riesiger Spaß!

 

War in den Vortagen die Atmosphäre noch ausgelassen, stieg die Anspannung am letzten Tag. Denn hier wurde es für die GSV ernst. Unsere Schulleiterin Frau Wessolowski besuchte das „Kurt Löwenstein“, in Begleitung zweier Elternsprecherinnen und dem Vertrauenslehrer Herrn Fink. Endlich konnten die Kinder und Jugendlichen zeigen, wie viel sie in den letzten Tagen gelernt und entwickelt hatten. In einer Fishbowl-Runde, moderiert von einer Schülerin und unterstützt durch Bernard unseren Workshopleiter, stellte die Schülerschaft ihre erarbeiteten Ideen und Projekte für die Tesla-Schule vor und diskutierte mit den Gästen darüber. Am Ende gab es Blumen und anerkennende Worte der Schulleiterin, die ein großes Lob für das Engagement unserer GSV aussprach. Es sind viele wunderbare Ideen entstanden, die darauf warten verwirklicht zu werden.

 

Wir alle sind sehr gespannt wie die Arbeit der GSV sich in diesem Schuljahr weiterentwickelt.

 

Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein, die uns die Fahrt ermöglicht hat. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen im schönen Werftpfuhl. 

 

(Bericht: Charlotte Thiesies) 

 

 

zurück